Es gab kein Entrinnen – die diesjährige Urlaubseinteilung wollte es so: Keine Herbstreise mit dem Wohnmobil in Europa, nein. Dafür noch vor Winterbeginn 6 Wochen nach Marokko, im eigenen, fahrenden „Home“. Hier sind wir nun mit den deutschen und französischen Oldies, die bis zum Frühjahr im Süden bleiben, den Surfern, die von der Welle des Atlantiks schwärmen oder den jungen Pärchen, das im alten Benzineseln einfach aus dem Alltag aussteigt.
Schön ist es auch hier in den Medinas, an den Stränden und der unbeschreiblichen Landschaft mit Riesenbergen, Wüste und besagtem Atlantik. Nett sind sie, die Marokkaner – sauber, stolz und gastfreundlich. Alles perfekt…, wenn da nicht die E-Mails und Whatsapp Nachrichten wären von der schon eingeschneiten Kleinarler Hütte, der Freunde vom Ski-einschwingen auf dem Dachstein und der Wetter-App mit den Temperaturen um die Null Grad. Die haben hier ja alle keine Ahnung vom herrlichen Kaiserschmarn auf der Reitlehen in Eben, dem Schnapserl auf der Buchauhütte in St. Johann oder dem Topfenstrudl auf der Weitmoser in Bad Hofgastein. Da sitzt du am Strand und schaust dem Kamel zu, dass gerade so einen unsportlichen „Winterüberbrücker“ auf sich lädt und wieder ploppt diese Gedanken auf: Die Ski gehören zum Service! Am 1. Advent bin gar nicht daheim! Nix mit den breiten amadé-Pisten, die Anfang Dezember gefühlt nur dir gehören. Die gute Luft!!
Naja, Mitte Dezember geht eh die Fähre wieder heimwärts zu den geliebten Skihängen, auf die man sich in der Novembersonne von Marokko vielleicht sogar noch mehr freut als daheim.
Für mich steht fest, statt 760 Autokilometern hab ich lieber 760 Pistenkilometer, statt überteuertem Kamelritt zum Strand lieber den gratis Skibus zur Piste, statt Minztee im Glas den Glühwein im „Haferl“ (Becher), statt Sandsturm lieber Schneesturm und statt mutig mit dem Wohnmobil nach Afrika zu fahren, stürzt ich mich lieber bald wieder mutig in die Ski amadé Berge.