Lisa Schiefer

Fit und gesund durch die Skisaison – Expertentipps von Priv.-Doz. Dr. Marc Berger

Die derzeitige Wetter- und Schneelage ist ja wirklich traumhaft – tiefverschneite Täler, wunderbare Pisten, fluffiger Neuschnee und ideale Temperaturen. Viele Skifahrer und Snowboarder nutzen diese Bedingungen und stehen bereits in der Früh auf den Brettern. Um sicherzustellen, dass ihr fit, gesund und vor allem verletzungsfrei durch die Saison startet, habe ich ein exklusives Interview mit dem leitenden Oberarzt und Leiter der Salzburg Mountain Medicine Research Group (SMMRG) am Uniklinikum Salzburg geführt.

Priv.- Doz. Dr. Marc Moritz Berger, weiß genau, worauf es ankommt und wie man sich am besten vor Verletzungen schützen kann:

Lisa: Marc, welche Tipps hast du für die Ski amadé Community, um gesund durch die Saison zu kommen?

Marc: Körperliche Fitness ist die beste Voraussetzung. Wer sich frühzeitig fit für die Piste macht, hat die besten Chancen, ohne Verletzung durch die Saison zu kommen. Wer ambitionierter auf den Brettern unterwegs ist, kann durch gezieltes Muskeltraining den Körper auf die Belastungen beim Skifahren oder Snowboarden einstellen. Zusätzliches Ausdauertraining beugt Ermüdungserscheinungen vor. Aufkommende Müdigkeit kann zu mangelnder Konzentration führen, wodurch Verletzungen begünstigt werden. Insbesondere die letzte Fahrt des Tages ist gefährlich, wenn Skifahrer in Gedanken schon beim Après-Ski sind.

Lisa: Wie kann man vor allem den Bänder- und Knieverletzungen vorbeugen?

Marc: Kalte Muskeln und Gelenke stellen Risikofaktoren dar. Deshalb sollten kurz vor der Abfahrt noch Aufwärm- und Dehnübungen durchgeführt werden. Dabei reicht es meist aus, die Bretter abzuschnallen und ein wenig hin und herzulaufen. Erst wenn die Muskeln und Gelenke warm und gut beweglich sind, sollte das Pistenvergnügen starten. Auch sollte die Geschwindigkeit an das eigene Können und an die Umstände, also Wetter und Schneebeschaffenheit, angepasst werden. Hohe Geschwindigkeit und Risikobereitschaft erhöhen die Sturz- und Verletzungswahrscheinlichkeit.​​​​​​​

Lisa: Und sollte nun doch einmal etwas passieren, wie reagiere ich am besten?

Marc: Der wichtigste Grundsatz ist Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Auf den Eigen- und Fremdschutz ist besonders zu achten. Unterschiedliche Hilfsorganisationen bieten Kurse an, bei denen das richtige Verhalten in Notfallsituationen geübt wird. Unsere Forschungsgruppe, die SMMRG, bietet verschiedene Kurse speziell zur Notfallversorgung am Berg an. Die Besonderheit dieser Kurse ist, dass sie von hoch erfahrenen Referenten abgehalten werden. Die Zusammensetzung des Lehrteams besteht dabei aus Notärzten und Intensivmedizinern, Flugrettern und Bergführern, die in ihrer täglichen Arbeit mit alpinen und höhenmedizinischen Notfällen zu tun haben. Die Referenten sind aktive, erfahrene Bergsteiger und national oder international ausgewiesene Experten auf dem Gebiet, über das sie lehren.

Sicherheit

Weitere Informationen zum Thema Sicherheit an Berg findet ihr hier auf unserer Website.

Ich hoffe, wir konnten euch ein paar Tipps zur Prävention mitgeben und wünschen euch eine verletzungsfreie Skisaison.

Lisa Schiefer

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