Kein Arbeitsalltag wie jeder andere
Um 17:00 Uhr in Dienten am Hochkönig angekommen, wurde ich bei meiner Ankunft in der Werkstatthalle herzlich von Lukas, Patrick, Martin, Franky und Andi begrüßt. Bevor es richtig losgeht, werden die Maschinen getankt und gründlich überprüft. Jeder Fahrer kümmert sich stets um dieselben Pisten und steuert dabei immer dieselbe Maschine. Heute werde ich zusammen mit Lukas die Trassenabfahrt Zachhofalm und die Familienabfahrt Zachhofalm für den kommenden Tag präparieren.
Übrigens heißt die Pistenraupe von Lukas Berta. Berta verfügt über beeindruckende 500 PS, wiegt 13 Tonnen, besitzt ein 1.000 Meter langes Windseil, ist 5 Meter breit und 9 Meter lang. Lukas lenkt Berta bereits seit dem Winter 2018.
Die Fahrerkabinen der Pistenraupen sind komfortabler, als man sich vielleicht vorstellen mag. Bequeme Sitze und angenehme Temperaturen schaffen eine behagliche Atmosphäre. Als wir in Bewegung kommen und uns zur Bergstation Zachhofalmbahn begeben, geht gerade die Sonne unter und schenkt uns einen atemberaubenden Ausblick auf das beleuchtete Hochkönigmassiv. Oben angekommen halten wir inne, um Fotos zu machen. Ein solches Panorama zu dieser Stunde und noch dazu auf dem Gipfel erlebt man nicht alle Tage.
Safety first
In der Zwischenzeit hängt Lukas die Seilwinde von Berta an einem festen Anker ein. Besonders bei steilen Abfahrten dient die Seilwinde der Sicherheit und schont zudem die Piste. Falls ihr im Skigebiet vor steilen Abfahrten ein dreibeiniges, gepolstertes Gerüst gesehen habt oder bei einem Baum ein Stahlseil fixiert ist und ihr euch gefragt habt, was das ist – das sind Anker für die Pistenraupen. Skifahrer oder Tourengeher dürfen, wenn die Seilwinde ausgefahren wird, nicht mehr auf der Piste sein. Wer in ein gespanntes Seil fährt, schwebt zweifellos in Lebensgefahr. Die Warnschilder, die die Raupenfahrer aufstellen, dürfen keinesfalls ignoriert werden.
Die schwarze Abfahrt, die direkt neben der Bergstation verläuft, präpariert Lukas als erstes. Mir wird etwas mulmig, da die Raupe vom Grat in die steile Piste "überkippt". Die Seilwinde ist auch dazu da, um das Gewicht der Raupe aufzufangen und die Piste zu schonen.
Lukas steuert die Pistenraupe souverän, während er das Gaspedal und den Joystick bedient, welcher das vordere Schild in verschiedene Richtungen bewegt. Währenddessen erklärt er mir das digitale Schneemessgerät. Rechts neben dem Fahrersitz ist ein kleines Kästchen eingebaut, welches genau anzeigt, wie viel Schnee sich gerade unter dem Schild befindet. So können die Raupenfahrer genau sehen, wo sie Schnee herausnehmen bzw. wegschieben können oder wohin sie Schnee schieben müssen.
Wer fährt so spät durch Nacht und Wind?
Nach und nach entsteht ein wundervoller Pistenteppich. Bei Wind und Schneesturm ist das Fahren aufgrund der schlechten Sicht am schwierigsten. Bei diesen Verhältnissen kann so ein "Arbeitstag" schon bis in die Morgenstunden andauern. Doch bei kalten Temperaturen und klarer Sicht kann man schon nach einigen Stunden fertig sein. Die Zeit wird nur von den Funksprüchen der Kollegen und dem Radio begleitet.
Als die schwarze Piste fertig präpariert ist, fahren wir erneut zum Gipfel, um die Seilwinde wieder auszuhängen. Ein klarer Sternenhimmel um kurz vor Mitternacht – alles schläft, nur die Helden der Nacht sind noch bei der Arbeit. Auf den umliegenden Bergen sieht man die leuchtenden Maschinen der Kollegen – sogar bis zum Kitzsteinhorn kann man sehen.
Chapeau Jungs!
Nach meiner Mitfahrt bedanke ich mich bei Lukas für den Einblick in seinen Arbeitsalltag. Seit diesem Abend ist mir bewusst, wie viele Stunden benötigt werden, um uns Skifahrern eine zauberhafte Piste zu ermöglichen. Möchtest du euch einmal mit dabei sein, wenn ein Pistenraupenfahrer die Pisten für den nächsten Skitag präpariert? Dann buche das Ski amadé MADE MY DAY Package "Pistenbully Co. Pilot"!
Nochmal chapeau und vielen Dank an alle Pistenraupenfahrer in Ski amadé, die Nacht für Nacht arbeiten, um uns in Österreichs größtem Skivergnügen herrliche Pisten zu bescheren. Ihr seid unsere Helden der Nacht 😊