Normalerweise quäle ich mich an den Wochenenden frühmorgens aus dem Bett, noch bevor die Sonne es sich überhaupt überlegt, dem Mond den Platz streitig zu machen und starte mein Skitouren-Abenteuer. Heißt im halbdunklen suche ich meine Ausrüstung zusammen, streife Socken und Hose über, zieh den Sport-Zip-Pulli hoch um mich vor der eisigen Kälte zu schützen und stolpere zu meinem vereisten Auto, worin die kalte Ausrüstung liegt, die ich am Vorabend schon vorbereitet habe.
Aber dieses Jahr, tja dieses Jahr wird nicht nur der Gipfelsieg zum Genuss, sondern der ganze Prozess, denn ich starte erst nach Sonnenaufgang und überlege mir bei einer Tasse heißem Kaffee welche Pistentour ich in Schladming-Dachstein heute gehen will.
Kurzer Equipment-Check, bevor ich mich auf den Weg mache: Outfit stimmt, Shirt zum Wechseln und zweite und dritte Lage im Rucksack, falls es kälter wird. Die Tourenskischuhe warten neben dem knisternden warmen Ofen darauf, dass ich meinen Tee in die Thermosflasche gegossen habe. Ski, Felle und Stöcke liegen vorbereitet im Auto und schon kann es losgehen. Mit einem kurzen Seitenblick entscheide ich mich mit einem Grinsen im Gesicht, die Stirnlampe von meinen früheren Abenteuern getrost auf der Kommode neben dem Eingang liegen zu lassen, die brauche ich heute sicher nicht.
Die Sonne scheint mir ins Gesicht, als ich bei der Talstation der Gipfelbahn Hochwurzen aus dem Auto steige. Stimmt - etwas Sonnencreme darf auch im Winter sein. Voller Elan packe ich meine Ski und marschiere an den Skifahrerinnen und Skifahrern aus allen Ländern vorbei. Zum Thema Ticket muss ich mir keine Sorgen machen, mit der Ski amadé ALL-IN Card White kann ich mir aussuchen, ob Skifahren, oder Skitouren gehen in Ski amadé.
Mit rund 720 Höhenmetern und drei Kilometern Länge liegt eine für mich mittel-schwere Tour vor mir. Nachdem ich auf der Piste unterwegs bin und nicht im freien Gelände, genieße ich es, mal ganz alleine beim Aufstieg zu sein. Naja, also fast, denn die Skifahrer höre und sehe ich, aber wir sind gut voneinander getrennt, sodass es zu keinen Zusammenstößen kommen kann. An der Ostseite der Piste 33 verläuft die gut ausgeschilderte Tour und neben den Waldpassagen, die mich in die Winterlandschaft eintauchen lassen, gefällt mir die großartige Aussicht, mit der ich am oberen Ende der Tour belohnt werde, am besten. Mit der kalten Winterluft in den Lungen überwinde ich nach rund eineinhalb Stunden die letzten Meter bis zum Gipfel und blicke mich um. Die tiefverschneite Winterlandschaft lässt mich kurz innehalten und genießen.
Nach einer stärkenden Mahlzeit zur Mittagszeit in der Hochwurzenhütte endet für mich die Tour quasi mitten am Tag. Aber ich werde wiederkommen, denn einen Geheimtipp habe ich erhalten: Die Tour ist an den Nachtbetriebstagen auch bis 23.00 Uhr geöffnet, somit perfekt für eine After-Work-Tour! Schladminger Berge, ich komme wieder!