Die gesamte Ski amadé Bergwelt hat sich wieder in ihr, meiner Meinung nach, schönstes Gewand gepackt, die Temperaturen haben den Beschneiungsanlagen den Startschuss erteilt und das eine oder andere Skigebiet hat bereits ihre Lifte in Betrieb genommen um die ersten Pistenhungrigen in die wohlverdiente Vorsaison zu entlassen.
Der vorfreudige Gang in den Keller zur Begutachtung des Materials steht an und wir werden hier einen kurzen Blick darauf werfen was alles zu erledigen sei.
Im Idealfall hat man, so haben zumindest die einen oder anderen von uns es immer gehandhabt, das Sportgerät vor dem Einwintern noch einmal großzügig gewachst und die Schicht nicht abgezogen. Einfach um dem Ski oder Snowboard eine Schutzschicht für Belag und Kante zu hinterlassen.
...oder der passenden Tasche, sodass sie ihre Form behalten und das Einsteigen und Zuschnallen zu Beginn der neuen Saison nicht gar so mühsam wird. Wer sich die Arbeit nicht selbst antun möchte oder in diesem Bereich weder das richtige Werkzeug noch die Muse oder das nötige Know How besitzt, begibt sich mit seinen Gerätschaften am besten zum Sportfachgeschäft seines Vertrauens und lässt je nach Stand ein großes oder kleines Service durchführen.
Im Grunde kann man sagen, solange der Belag nicht tiefe Furchen aufweist, oder wir nicht gerade einen Kinder- bzw. Jugendski mit den Spuren der allseits beliebten „Waldwegerl“ vor uns liegen haben, reicht in den meisten Fällen ein kleines Service. Die Kanten sind dann wieder geschliffen und der Belag gewachst.
Wer sich aber, so wie ich, bereits auf die eigenhändige Instandsetzung des Gerätes freut geht folgendermaßen vor:
- Einspannen und anschließendes abbürsten mit einer Kupferbürste um dem alten Wachsbelag zu Leibe zu rücken.
- Kurz darüberwischen und mit dem alten Bügeleisen von der Mama (Einstellung für Seide/Wolle bzw. 2 Punkte) oder speziell dafür hergestellten Wachsbügeleisen bei ca. 120-130 Grad das Wachs sparsam über den Belag tropfen.
- Mit einem Wachsflies (habe aber auch gute Erfahrungen mit Löschpapier bzw. Backpapier gemacht, auf dem man das Bügeleisen über den Belag zieht) das aufgetropfte Wachs gleichmäßig auf dem Belag verteilen. Die richtige Temperatur hat man dann wenn das Wachs sich verflüssigt, aber nicht raucht. Mit der freien Hand hier und da auf der Oberseite erfühlen ob sie bereits warm wird und diese Stelle nach Möglichkeit nicht mehr weiter erhitzen.
- Eine halbe Stunde abkühlen lassen, Wachs mit einer geeigneten Abziehklinge abziehen und anschließend mit der Kupferbürste die Struktur wieder freilegen.
Sollten wie bereits zuvor erläutert tiefere Schadstellen im Belag sein kann man zu allererst diese mit einem sogenannten Repair Stick ausbessern. Dazu einfach den Stick an das Bügeleisen halten und in die Stelle eintropfen.
...mit dem geeigneten Gerät und anschließend wäre da noch die Bindung. Wer sich fahrerisch und körpergewichtstechnisch zum Vorjahr nicht verändert hat kann einfach alles so lassen wie es ist. Vorausgesetzt es wurde kein neuer Schuh gekauft der erst auf den die Bindung erst eingestellt werden muss. Bei wem dies nicht so ist, bzw. wer den Ski der nächsten Generation präpariert, der sollte sich eine Skieinstellungsliste (Z-Wert Tabelle) aus dem Internet besorgen und anhand dieser und dem Gewicht des Nachwuchses die Bindung nachstellen.
Selbstverständlich kann man auch dies an einen Fachbetrieb des Vertrauens auslagern und hat damit auch eine Garantie, dass es passt. Vor allem bei den Jüngeren habe ich persönlich schon erlebt dass zum Beispiel Schulen, bevor sie einen Skiausflug unternehmen, eine derartige Überprüfungsbescheinigung von einem Fachbetrieb verlangen.
Wer sich ein wenig auf YouTube und Co. herumtreibt, findet Anleitungen zu Hauf. Einfach bei einer gemütlichen Tasse durchsehen und das für einen passendste und schlüssigste Video als Step by Step Anleitung für sich verwenden. Möglichkeiten gibt’s derlei viele...but remember: „No Guts, no Glory!“